Darm Gesundheit geht durch den Darm
Was „gute“ Bakterien für Ihr Wohlbefinden tun können

Helfen Sie Ihrem Darm bei der Arbeit! Die Fakten:

  • 80 Prozent der menschlichen Immunleistung wird vom Darm erbracht
  • eine intakte Darmfunktion wirkt sich positiv auf viele Körperfunktionen aus
  • Ihr Körper nimmt alle lebenswichtigen Stoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente etc.) über den Darm auf
  • ein gesunder Darm hilft, Erkrankungen zu vermeiden
  • Verdauungsstörungen können ihre Ursache in einer gestörten Darmflora haben
  • eine Behandlung mit Antibiotika kann die Arbeit der „guten“ Bakterien im Darm empfindlich stören.
Und so funktioniert der Darm:

Im Verdauungstrakt eines Menschen leben etwas 10-100mal so viele Bakterien wie der Mensch insgesamt Körperzellen besitzt. Der gesamte Darm wird von ca. 10 (hoch14)=100 Billionen Mikroorganismen besiedelt.
Bakterien sind überall im Körper: In der Mundschleimhaut, auf der Haut, in den Augen und Ohren. Auch im Magen, den sie Wissenschaft lange für „steril“, also keimfrei gehalten hat, leben spezielle Mikroorganismen.

Die meisten Bakterien befinden sich im Darm, und hier wiederum die meisten im Dickdarm.

Die Bakterien haben verschiedene wichtige Funktionen, nämlich:
  1. Immuntraining: Die Darmflora fungiert als Sparingspartner für das Immunsystem. Täglich werden über spezialisierte Zellen dem Immunsystem Bakterien der Darmflora vorgeführt.
    Das Immunsystem entscheidet dann, ob diese Bakterien Immunprozesse aktivieren, oder ob sie als harmlos eingestuft und einfach toleriert werden.
  2. Bakterien der Darmflora produzieren eigene bakterienhemmende, antibiotikaähnliche Stoffe, die gefährliche Bakterien und Pilze in ihrem Wachstum hemmen.
  3. Unterstützung der Verdauung.
  4. Produktion von lebenswichtigen Vitaminen (Vitamin K und B-Vitamin).
  5. Förderung der Resorption von Mineralstoffen und Spurenelementen.
  6. Unterstützung der Entgiftungsfunktion durch Leberentlastung.

Damit sich die „guten“ Bakterien wohl fühlen, brauchen sie die richtige Nahrung (v.a. Ballaststoffe). Durch falsche Ernährung oder eine Antibiotika-Therapie kann die sogenannte „Darmträgheit“ entstehen.

Bestimmte Arzneimittel, wie Abführmittel und Antazida (Arzneimittel zur Neutralisierung der Magensäure), können bei langfristiger Anwendung die Darmflora negativ beeinflussen.

Fest steht auch, dass die Einnahme von Hormonen die Darmflora negativ verändern kann.

Zeit für die Verdauung

Was können Sie falsch machen?

Schäden der Darmflora haben in den meisten Fällen mit falscher Ernährung zu tun.
Was viele von uns für „normale“ Ernährung halten, ist in Wirklichkeit:

  • zu süss
  • zu fett
  • zu reich an tierischen Eiweiß (Fleisch, Butter oder Schmalz)

Vor allem die letzten beiden Punkte können dazu führen, dass sich im Darm eine regelrechte „Fäulnisflora“ bildet, die „gute“ Bakterien mehr und mehr verdrängt. Als Folge kann es über deren Stoffwechselprodukte Fuselalkohole und Phenolverbindungen) zu Belastungen des Darmes und der Leber kommen.

Was sollten Sie richtig machen?

  • Verwenden Sie pflanzliche Öle und essen Sie Fisch
  • Essen Sie möglichst viel frisches Obst und Gemüse, am besten aus biologischem Anbau und saisongerecht, das heisst z.B. keine Erdbeeren im Winter. Ballaststoffe, z.B. Weizenkleie, sind sehr wichtig für ihren Darm. Sie sind vor allem in vollwertigem Getreide und Brot sowie in Gemüse mit hohem Faseranteil enthalten.
  • Greifen Sie oft zu sogenannten „sauer fermentierten Produkten““, wie Sauerkraut, Joghurt, Brot und usw.
  • Da auch Bewegungsmangel zu Darmträgheit führen kann, beginnen Sie ein leichtes Training, etwa mit Walking oder leichtes Jogging. Regelmäßige Bewegung (mindestens zweimal pro Woche) fördert die Darmtätigkeit.

Was können Sie noch tun?

Bei einer geschädigten Darmflora, etwa durch eine Antibiotika-Therapie, kann eine sogenannte „Darmsanierung“ helfen. Dabei werden gezielt „gute“ Bakterien, etwa in Tropfen-Form eingenommen, um die „bösen“ Bakterien zu vertreiben, die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen und positive Stoffwechselvorgänge im Darn anzukurbeln.

Generell sollten Sie jedoch eine Darmsanierung nicht selbst durchführen. Bei länger anhaltenden Beschwerden könnte auch evtl. eine schwerwiegende Erkrankung vorliegen. Hier sollte auf jeden fall ein Arzt konsultiert werden.